Amazon verkürzt ab dem 25. März die Rückgabefrist für die meisten Elektronikartikel von 30 auf 14 Tage und entspricht damit der gesetzlichen Mindestvorgabe. Ausnahmen bilden Produkte, die von Amazon selbst oder als Amazon-Renewed angeboten werden. Die Gründe für diese Anpassung wurden nicht genannt, jedoch betont Amazon, dass die Rückgabebedingungen für Kunden weiterhin klar erkennbar bleiben. Kostenlose Rücksendungen innerhalb Deutschlands bleiben bestehen.
Bis zum 25. April können Kunden noch die 30-Tage-Frist über das Online-Rücksendezentrum nutzen. Händlerinnen und Händler, die auf dem Amazon-Marktplatz verkaufen, können längere Fristen anbieten. Diese Verkürzung könnte die Kosten von Retouren senken, die den Onlinehandel stark belasten. Die Rückgabegarantie von 30 Tagen war früher schon ein Diskussionspunkt zwischen Amazon und seinen Marktplatzhändlern.
Amazon steht aufgrund des schnellen Wachstums der chinesischen Online-Plattformen Temu und Shein auf dem E-Commerce-Markt unter Druck. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, hat Amazon seine Strategien überdacht und beispielsweise die Provisionen im Modeeinstiegssegment auf 7 % gesenkt, um mehr Modehändler anzuziehen und das Angebot attraktiver zu machen. Dies wird als Versuch gesehen, den neuen Herausforderungen zu begegnen.
Darüber hinaus zeigt sich, dass der Handel insgesamt unter Druck steht und die Vorgaben von Amazon kaum noch wirtschaftlich umsetzbar sind. Bei einem Marktanteil der "Handelspartner" am Gesamtumsatz (GMV) von über 50% ist deren aktive Beteiligung jedoch alles andere als trivial. Dies könnte Amazon dazu veranlassen, seine Strategien und Vorgaben zu überdenken, um die Zusammenarbeit für beide Seiten attraktiver und tragfähiger zu gestalten.