DeepSeek: Ein Blick auf die neue KI-Technologie

KI | Sicherheit & IT-Sicherheit
DeepSeek steht verstärkt im Fokus von Analysen. Doch was unterscheidet sie von anderen KI-Technologien? Die größten Bedenken gibt es im Bezug auf die umfangreiche Speicherung von Nutzerdaten, die potentielle Manipulierbarkeit der Anwendung für illegale Zwecke, sowie die Frage, ob und inwieweit chinesische Behörden Zugriff auf die gespeicherten Informationen haben.
Infos zum Thema auf einen Blick:
  • Hochleistung zum Bruchteil der Kosten – selbstoptimierend, effizient und kostengünstig.
  • Forscher konnten Schutzmechanismen mit 100 % Erfolgsquote knacken – hohes Missbrauchspotenzial festgestellt.
  • Datenspeicherung in China wirft Fragen zur DSGVO-Konformität auf.

Unterschiede DeepSeek und LLMs 

Die KI DeepSeek erregt momentan großes Aufsehen im Bezug auf Ihre Kosteneffizienz und Leistungsfähigkeit. Während die Leistung vergleichbar mit den State-of-the-Art Large Language Model(LLM) "OpenAI o1" ist, betragen die Entwicklungskosten nach eigenen Angaben jedoch nur einen Bruchteil. Sechs Millionen Dollar im Vergleich zu mehreren Milliarden. 

Die niedrigen Kosten von DeepSeek lassen sich auf die Unterschiede in der Programmierung zurückführen. Das Team hinter DeepSeek R1 hat hohe Leistung ohne teure, von Menschen gelabelte Datensätze oder massive Ressourcen möglich gemacht. Im wesentlichen weist die Programmierung von DeepSeek drei Unterschiede auf: 

  1. Das Modell kann seine eigene Leistung selbst bewerten
  2. Es optimiert sich eigenständig durch wiederholtes Training 
  3. Große Modelle werden in kompaktere Versionen umgewandelt, um sie effizienter und breiter nutzbar zu machen 

Sicherheitstest

Eine Untersuchung der Sicherheitsforscher von "Robust Intelligence", einer Tochtergesellschaft von Cisco, in Zusammenarbeit mit der University of Pennsylvania, hat schwerwiegende Sicherheitsmängel aufgedeckt. Die Anwendung konnte mit einer Erfolgsquote von 100 % geknackt werden. Das bedeutet, dass die Schutzmechanismen umgangen werden konnten, so dass die KI potentiell für missbräuchliche Zwecke eingesetzt werden kann. 

Forscher haben hierzu einen automatischen Jailbreak-Algorithmus auf 50 zufällig ausgewählte Eingabeaufforderungen aus dem "HarmBench" Benchmark eingesetzt. Dieser umfasst 400 Verhaltensweisen in sieben Schadenskategorien wie Cyberkriminalität, Desinformation und illegale Aktivität. 

Erfolgsrate von Angriffen auf beliebte LLMs
Erfolgsrate von Angriffen auf beliebte LLMs

Was bedeutet das für die Sicherheit?

Ein "Jailbreak" bei DeepSeek bedeutet, dass die KI so manipuliert werden kann, dass sie sich anders verhält als vorgesehen – etwa um illegale oder schadhafte Aktionen auszuführen. Wenn ein System so einfach geknackt werden kann, sind die möglichen Auswirkungen enorm, da die KI dann für verschiedene böswillige Zwecke genutzt werden kann.

Datenschutzbedenken: Hat China Zugriff auf die Daten von DeepSeek? 

Abgesehen davon ist DeepSeek nach chinesischem Recht dazu verpflichtet, alle Daten in der Volksrepublik zu speichern. Das chinesische Geheimdienstgesetz verpflichtet die Bevölkerung und Organisationen dazu, mit den Sicherheitsbehörden zu kooperieren. Von etlichen China-Beobachtern wird genau dieser Paragraf als Zugriffsrecht des Spionageapparats auf sämtliche in der Volksrepublik gespeichert Daten interpretiert.   

In Deutschland reagiert nun die Datenschutzaufsicht. Der Datenschutzbeauftragte von Rheinland-Pfalz bereitet ein Prüfverfahren gegen DeepSeek vor. Auch andere deutsche Aufsichtsbehörden planen offenbar parallel vorzugehen. 

Ein weiteres Problem: Laut EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) muss ein Unternehmen ohne Niederlassung in der EU zumindest einen gesetzlichen Vertreter benennen. Eine Vorgabe, die DeepSeek bislang nicht erfüllt hat. Eine Anfrage der Deutschen-Presse-Agentur (dpa) zu diesem Bedenken ließ, DeepSeek bislng unbeantwortet. 

Risiken für Unternehmen:

Unternehmen, die DeepSeek in ihre Systeme integrieren, müssen sich darauf einstellen, ihre Sicherheitsmaßnahmen zu verstärken. Eine gehackte KI könnte zu einem Verlust sensibler Daten führen, was wiederum das Vertrauen von Kunden und Partnern zerstören und zu finanziellen Verlusten führen könnte. In diesem Zusammenhang sind auch mögliche rechtliche Konsequenzen durch Datenschutzverstöße ein ernstes Thema.

Risiken für Endnutzer:

Für die Nutzer von DeepSeek könnte der Missbrauch der KI durch Angreifer zu Sicherheitsproblemen führen. Es besteht die Gefahr, dass persönliche Daten in die falschen Hände geraten oder dass DeepSeek für betrügerische Zwecke genutzt wird, wie etwa die Verbreitung von Fake News oder gezielte Angriffe auf Einzelpersonen.

Ihr Ansprechpartner

Benjamin Becker
Projektleiter handel.digital
Ähnliche Veranstaltungen
Weiterlesen in Nachrichten
Weiterlesen im Wissenshub
Projektträger
Projektträger: Handelsverband Hessen
Projektträger: Handelsverband Hessen
Förderer
Gefördert durch: Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen
Gefördert durch: Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen
 
Gefördert durch: Technologieland Hessen
Gefördert durch: Technologieland Hessen
Daten­schutz­ein­stel­lun­gen

Diese Website nutzt externe Medien, wie z.B. Karten, Videos, Podcasts, Buchungsformulare und Social Media Posts, welche alle dazu genutzt werden können, Daten über Ihr Verhalten zu sammeln. Dabei werden auch Cookies gesetzt. Die Einwilligung zur Nutzung der Cookies & Erweiterungen können Sie jederzeit anpassen bzw. widerrufen.
Eine Übersicht zu den Cookies und externen Medien finden Sie in unserer Datenschutzhinweisen.

Welche Cookies bzw. Erweiterungen möchten Sie erlauben?