Autor: Benjamin Becker

Sicherheit vor Cyberbedrohungen: Wirksame Abwehrstrategien für Unternehmen

Digitalisierung | E-Commerce | Sicherheit & IT-Sicherheit
Immer mehr Unternehmen denken darüber nach, im Falle eines Cyberangriffs Lösegeld zu zahlen, was jedoch zu einem Teufelskreis aus steigenden Forderungen und erhöhtem Angrisffrisiko führt. Daher ist es umso wichtiger, im Vorfeld präventive Maßnahmen durch Schulungen, Sicherheitslösungen und Notfallpläne zu verfolgen.
Infos zum Thema auf einen Blick:
  • Unternehmen sollten regelmäßige Stresstests für ihre Sicherheitsprozesse und Lösungen durchführen, um ihre Resilienz gegenüber Cyberangriffen zu stärken
  • Die fortschreitende Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) durch Cyberkriminelle erfordert eine gezielte Sensibilisierung und Verteidigungsstrategien
  • Laut Umfragen erwägt eine große Zahl von Unternehmen die Zahlung von Lösegeld an die Angreifer
  • Unternehmen müssen sich bewusst sein, dass eine längere Dauer der Datenwiederherstellung zu erheblichen Beeinträchtigungen im Tagesgeschäft führen kann.
  • Die proaktive Herangehensweise an IT-Sicherheit ist entscheidend, um nicht nur operative Herausforderungen, sondern auch mögliche Schäden wie Marken- und Rufschädigung zu minimieren.

In einer zunehmend digitalisierten Welt sind Unternehmen einem ständigen Risiko von Cyberangriffen ausgesetzt. Die Angriffsmethoden der Cyberkriminellen werden immer ausgefeilter und raffinierter. Besorgniserregend ist der Anstieg von KI-gestützten Cyberangriffen, die eine neue Dimension der Bedrohung darstellen.

Durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz können Angreifer gezieltere Phishing-Mails und Telefonanrufe erstellen, die selbst für erfahrene Mitarbeiter täuschend echt wirken können. Dies erhöht die Gefahr, dass sensible Informationen preisgegeben werden, was schwerwiegende Folgen für Unternehmen haben kann.

Beispiele für KI-gestützte Phishing-Angriffe

  • Personalisierte Phishing-Mails: Eine E-Mail, die scheinbar von einem bekannten Unternehmen stammt, z. B. der Bank oder einem Online-Shop, in der der Mitarbeiter aufgefordert wird, seine Kontodaten zu aktualisieren oder eine Rechnung zu bezahlen.
  • Gefälschte Rechnungen: Eine E-Mail, die scheinbar von einem Lieferanten des Unternehmens stammt und eine Rechnung für eine Bestellung enthält, die das Unternehmen nie getätigt hat.
  • Schadsoftware-Angriffe: Eine E-Mail, die einen Anhang enthält, der mit Schadsoftware infiziert ist. Wenn der Mitarbeiter den Anhang öffnet, wird die Schadsoftware auf dem Computer des Mitarbeiters installiert und kann so Zugriff auf sensible Daten des Unternehmens erhalten.

Ist ein Cyberangriff Meldepflichtig? Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Newsmeldung: Wann ein Datenverlust meldepflichtig wird (und wann nicht)

Das Hauptziel solcher Angriffe besteht darin, die Verteidigungsstrategien zu umgehen, Administratorrechte zu erlangen und tief in das Unternehmenssystem einzudringen. Regelmäßige Stresstests der Sicherheitsprozesse und Lösungen sind daher entscheidend. Sie erhöhen die Chance, den Schaden zu minimieren und den Wiederherstellungsprozess so kurz wie möglich zu halten. Aktuellen Statistiken zufolge benötigt jedes vierte Unternehmen mehr als drei Wochen, um Daten wiederherzustellen, wodurch erhebliche Beeinträchtigungen im Tagesgeschäft entstehen.

Laut Umfragen hat bereits jedes neunte Unternehmen Lösegeld an Angreifer gezahlt, nachdem es Opfer eines Ransomware-Angriffs wurde. Zudem erwägt ein Großteil der befragten Unternehmen die Zahlung von Lösegeld im Falle eines Angriffs.

Lösegeld – Teufelskreis oder nachhaltige Lösung?

Lösegeldspirale
Lösegeldspirale
  • Zahlung von Lösegeld: Unternehmen, die Lösegeld zahlen, signalisieren den Angreifern, dass diese Angriffe profitabel sind.
  • Steigende Lösegeldforderungen: Infolgedessen steigen die Lösegeldforderungen der Angreifer stetig an.
  • Erhöhte Angriffsgefahr: Unternehmen, die Lösegeld zahlen, machen sich zu attraktiven Zielen für weitere Angriffe.

Zusätzlich zu den operativen Herausforderungen fürchten Unternehmen erhebliche Schäden wie Marken- und Rufschädigung, direkten Umsatzrückgang sowie den Vertrauensverlust bei Geschäftspartnern. Daher ist eine proaktive Herangehensweise an die IT-Sicherheit von entscheidender Bedeutung für Händlerinnen und Händler, um sich effektiv vor den zunehmenden Bedrohungen zu schützen.

Prävention als Schlüssel zum Schutz

Um sich vor diesen Bedrohungen zu schützen, ist es unerlässlich, in Präventionsmaßnahmen zu investieren. Statt Lösegeld zu zahlen, sollten Unternehmen in Präventionsmaßnahmen investieren. Dazu gehört:

  • Schulung des Personals: Sensibilisieren Sie Ihr Personal für verdächtige Signale in Mails und Telefonaten. Sie könnten auch für die Freigabe größerer Zahlungen vereinbaren, dass diese niemals telefonisch oder per Mail erfolgen oder ein geheimes Schlüsselwort zur Freigabe wichtiger Vorgänge vereinbaren.
  • Moderne Sicherheitslösungen: Halten Sie Ihre IT-Landschaft über Updates auf dem neusten Stand. Antiviren Software und Firewalls können dazu beitragen, dass Nutzer nur bedingten Zugriff auf Ihre Systeme haben.
  • Notfallplan: Sie und Ihr Team wissen, welche 10 Schritte im Falle eines Cyberangriffs oder einer Datenpanne abzuhandeln sind.
  • Backup: Sie haben immer eine aktuelle Kopie auf einem zweiten unabhängigen System, aller wichtigen Daten.

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